Suchst du nach Schuldigen?

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Suchst du noch nach Schuldigen? Oder übernimmst du schon Verantwortung?


Was ist dein erster Gedanke, wenn etwas anders läuft als erwartet?

Ist da ein leugnen und hoffen wie:

  • Ach wenn es doch nur anders wäre…
  • Das ist nicht wahr!
  • Das darf es nicht geben!
  • Ich will dass es anders ist!

Sind da Fragen und Gedanken wie:

  • Wer ist daran schuld?
  • Warum hat er/sie das gemacht?
  • Wie kann man nur so dumm sein?
  • Wenn ich ihn/sie erwische dann…

Sind da Sorgen wie:

  • was das jetzt alles nach sich zieht!
  • Das wird ganz furchtbar!
  • Was sollen die Anderen denken?
  • Ich bin erledigt!

Erkennst du dich wieder? Kennst du diese oder ähnliche Thesen von dir?

Es gibt eine Sache, die all diese Thesen gemeinsam haben! Sie ändern NICHTS, außer dass du dich schlecht und ohnmächtig fühlst!

Was bedeutet es also Verantwortung zu übernehmen?  

Verantwortung bedeutet…

  • Anzuerkennen dass es so ist wie es ist! (hier und jetzt)
  • meinen eigenen Anteil an dieser Situation anzuerkennen!
  • eine gute Antwort auf die (neue) Situation zu finden!
  • mich nicht dafür zu verurteilen, dass ich in der Vergangenheit ungünstig entschieden habe! (Schuld vs. Verantwortung)

Wichtig!

Verantwortung hat nichts mit Schuld zu tun!

Schuld liegt immer in der Vergangenheit, Verantwortung in der Gegenwart!

Es bedeutet soviel wie: Ich habe in der Vergangenheit eine Entscheidung getroffen, die ich heute,- mit meinem aktuellen Wissen ,- so nicht mehr treffen würde. Ich habe also aus heutiger Sicht, einen Fehler gemacht!

Verantwortung zu übernehmen heißt für mich,- es anzuerkennen, dass ich diesen Fehler gemacht habe,- und heute mit meinem aktuellen Wissen, eine neue Entscheidung zu treffen. (die sich möglicherweise in der Zukunft als Fehler entpuppt)

Was will ich damit sagen?

Alles was wir tun und entscheiden, geschieht mit der besten Absicht, und mit bestem Wissen und Gewissen!

Die Welt hat glücklicherweise die Eigenschaft sich weiterzudrehen. Wir entwickeln uns weiter, Umstände und Interessen ändern sich, usw.

Ich bin also nicht schuld, sondern ich bin heute schlauer als damals!

Ich habe dazugelernt, und genau dazu sind Fehler notwendig!

Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, und neu entscheiden könnte, würde ich exakt genauso entscheiden! Denn damals wusste ich es nicht besser!


Nehmen wir ein klassisches Beispiel:

Dein Kind lässt seine Sachen überall liegen, und dich bringt das auf die Palme!

Gehen wir davon aus, du hast das schon zigmal erklärt, dass du es anders haben willst.

Dir ist es wichtig, dass es ordentlich ist,- deinem Kind ist das egal. (teilweise was du willst, aber auf jeden Fall ob es ordentlich ist)

Was ist deine Verantwortung!

  • Du hast dich entschieden, oder du hast nichts dagegen unternommen, ein Kind auf die Welt zu setzen.
  • Du hast dieses Kind erzogen, und ihm vorgelebt, wie diese Welt funktioniert.
  • Du warst empfänglich für die Bedürfnisse deines Kindes, oder du hattest „wichtigeres“ zu tun.
  • Du hast klare Regeln aufgestellt und Grenzen gesetzt, oder dich für den bequemen Weg entschieden.
  • Du warst konsequent, oder du hast beim kleinsten Wiederstand nachgegeben

Du willst aktuell deinem Kind dein Bedürfnis nach Ordnung überstülpen, und ärgerst dich weiterhin darüber, dass es nichts bringt, oder du erfüllst dein Bedürfnis selber in einer Minute, und hast einen wunderbaren Tag.

Du kannst auch eine Konsequenz benennen, falls du bereit bist diese auch durchzuziehen, und natürlich gibt es 100 andere Handlungsmöglichkeiten. Wichtig ist, dass du etwas veränderst! Entweder im innen (also an deiner Sicht auf diesen Umstand), oder im außen!

Anmerkung zu diesem Beispiel: Ich würde mir wesentlich größere Sorgen machen, wenn dein Kind „funktioniert“! Es gehört zum erwachsenwerden dazu, sich von den Eltern abzugrenzen (zu rebellieren) und selbstständig Denken und Handeln zu lernen, und auch selbst mit den Konsequenzen klarzukommen. Sei also Dankbar dafür, dass du keinen Roboter hast, sondern ein Geschöpf mit eigenem Willen, Gedanken, Bedürfnissen und Zielen. (Auch wenn du diese aktuell nicht nachvollziehen kannst oder willst). Also ein Mensch, der nicht ferngesteuert ist („Bedürfnis-Erfüller“ für andere), sondern in dieser Welt selbstständig überleben kann.

  • Du kannst also auch dankbar sein, dass es so ist wie es ist!
  • Und du kannst daraus lernen! Warum könnte die Strategie deines Kindes auch für dich gut sein?

Mach dir dein Leben schön

Dein Uwe, 

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