„Annehmen was ist“, hört sich auf den ersten Blick so an, als wenn wir machtlos dastehen, und etwas, dass uns belastet toll finden sollen, doch darum geht es nicht.

Tatsächlich ist es vollkommen unmöglich, etwas zu verändern, solange ich es nicht wirklich angenommen habe, also wirklich verstanden, und akzeptiert habe, dass eine Situation eingetreten ist, auch wenn mir das nicht gefällt .

Doch selbst wenn es etwas ist, was ich nicht ändern kann, ist es unglaublich befreiend, diese Situation vollständig anzunehmen.

Woran erkenne ich, dass ich etwas noch nicht angenommen habe? (Das ist für viele leichter zu verstehen). Wenn ich den Anspruch erhebe, dass eine Situation absolut nicht so sein darf wie sie ist, ich mich also im Krieg damit befinde, sich alles in mir widerstrebt, diese Situation zu akzeptieren. Ich halte mit beiden Händen daran fest, dass es nicht so sein kann wie es ist, dass es falsch ist. Dadurch bin ich wütend oder traurig aber Handlungsunfähig, weil die Situation nicht da sein soll obwohl sie es längst ist. Die Realität gewinnt hier immer!

Die Gefühle stauen sich auf, und können ihre Aufgabe (z.B. Wut um etwas zu verändern, oder Trauer um etwas zu akzeptieren , was sich nicht ändern lässt) nicht erfüllen. Ich fühle mich Ohnmächtig, und die aufgestauten Gefühle zeigen sich evtl. in Körpersymptomen wie Krankheit oder Schmerz.

Was also bedeutet Annehmen? Es bedeutet die Erkenntnis vollständig im Bewusstsein zu integrieren, dass der Umstand genau so ist, wie er ist, ob mir das gefällt oder nicht. Von hier aus werde ich Handlungsfähig, denn ich habe beide Hände wieder frei. Ich kann durch meine Wut ändern was zu ändern ist, und meine Trauer durchfühlen, wenn ich etwas nicht ändern kann. Die Gefühle fließen ab, Blockaden lösen sich.